Wir wohnen hier auf dem De Pakhuis, einer Farm mit einem
Campingplatz umringt von Farmen mit riesigen Bouldergebieten. Auf den Farmen
leben auch immer die Farmarbeiter mit ihren Kindern. Die Arbeiterfamilien leben
in sehr einfachen ärmlichen Verhältnissen, Freizeitbeschäftigungen gibt es
keine. Am Freitag nach der Arbeit beginnen die meisten zu trinken und hören
erst am Sonntag wieder damit auf. Die Kinder sind sich selbst überlassen.
Moritz hat schon vor 4 Jahren begonnen ab und zu mit den
Kids Bouldern zu gehen und ich kam vor 2 Jahren während meines ersten
Rocklandstrip auch mit. Am Anfang waren die meisten Kinder sehr schüchtern und
trauten sich nicht mit uns mitzukommen oder saßen stumm neben uns und trauten
ich nicht mit uns zu reden. In den 9 Wochen, die wir hier waren wurden es immer
mehr Kinder. Die Kids sind so talentiert, haben so viel Spaß beim Bouldern,
freuen sich, dass man was mit ihnen unternimmt und auch wir hatten eine Menge
Spaß mit den Kids.
Rocklands-Kiddie-Bouldering-Crew
So entstand die Idee auf unseren nächsten Rocklandsreise
regelmäßig mit ihnen bouldern zu gehen
und für passende Kletterschuhe zu sorgen. Die Kinder haben getragene
Kletterschuhe von Kletterern geschenkt bekommen und sind darauf richtig stolz.
Leider sind die Schuhe viel zu groß und die Kinder klettern barfuß besser als
mit den zu großen Highendschuhen.
Die Boulderparty am rocken
Dank der Unterstützung unserer tollen Chefs und Kollegen
können wir diesmal die komplette Bouldersaison, also 3 Monate hier bleiben.
Dank Moritz Sponsor Evolv konnten wir wirklich Schuhe in kleinen Größen
mitbringen und die Kids haben jetzt endlich Schuhe die passen. Nach unserem
gescheiterten Trip in die Kalahari und Moritz Thrombose, starteten wir direkt
unser Kiddie-Boulder-Projekt. Die Kids hatten 3 Wochen Schulferien und wir sind
2 mal in der Woche zusammen losgezogen. Wieder wurden es nach und nach mehr
Kinder. Mittlerweile ist samstags eine regelrechte Boulderparty mit 15 Kindern.
Unser Supertalent Jockey
Die Kids arbeiten in kleinen Gruppen an unterschiedlich
schweren Bouldern, spotten sich gegenseitig und geben sich Tipps, wie man am
besten den Boulder hochkommt. Einige arbeiten schon richtig an Projekten,
suchen sich den besten Lösungsweg und schleifen Züge ein. Es ist toll zusehen,
wie die Kids sich von anderen Boulderern Dinge abschauen, wie das Bürsten von
Griffen, das Setzen von Tickmarks, Fingertapen oder das Positionieren das Pads.
Unser Ziel ist, dass die Kids selbständig bouldern gehen und
die Boulderparty weitergeht, wenn wir weg sind. Mal sehen, ob wir das
hinbekommen.
Bis bald!
Moritz und Julia